Sensenwerkstatt - Jürg von Känel - Mammern

Sensen

Die Sense ist geschichtlich gesehen eines der interessantesten Arbeitsgeräten.

Viele Redewendungen, Wappen oder Familiennamen deuten auch heute noch auf den kulturellen Wert der Sense hin.

Der nachfolgende Text ist eine allgemeine Information (Quelle: Wikipedia) aus dem Deutschen Sprachraum.

 

Wen du das Pfeiffen lernen willst, ist es von Nutzen zu wissen, das es schon früher gepfiffen hat.

 

Die Sense (althochdeutsch. segensa = die Schneidende) ist ein Gerät zum Mähen von Gras und Getreide.

Sensenblatt

Die in Mitteleuropa übliche Sense hat eine für die normale Grünland-Mahd ca. 60–80 cm lange, hinten breite und sich nach vorne zu einer Spitze verjüngende, einwärts (zum Mäher hin) gebogene und im Profil leicht nach unten gewölbte Klinge aus geschmiedetem Stahl, das so genannte Sensenblatt. Meist ist über die gesamte Blattlänge noch eine leichte Aufwärtsbiegung zur Spitze hin eingearbeitet, um ein sauberes Gleiten im Schwung zu ermöglichen und das Steckenbleiben im Erdreich zu verhindern. Sensenblätter für Busch- oder Freistellungssensen sind in der Regel kürzer (ca. 50 cm) und massiver; geübte Mäher verwenden längere Blätter (über 80 cm Länge), für Sensenmäh-Wettbewerbe werden fallweise bis zu 1,30 m lange Blätter verwendet. Das Sensenblatt lässt sich unterteilen in die Schneide mit dem Dengel (ein ca. 5 mm breiter Teil des Schneidblattes mit der eigentlichen Schneidkante), davon abgewandt der zur Versteifung des Blattes aufgestellte Rücken und die Hamme, der Ansatz, mit dem es mit dem Stiel verbunden wird. Oben auf der Hamme befindet sich die Warze, eine angeschmiedete Erhebung, die in ein Loch am Stiel eingreift und eine gewisse Grundposition des Blattes bei der Montage fixiert. Das der Spitze gegenüber liegende Teil der Schneide wird als Bart bezeichnet. Die überwiegende Mehrheit der erhältlichen Blätter ist für Rechtshänder ausgelegt, d. h. in der Praxis, dass das Blatt während der Bewegung von rechts nach links schneidet. Einige Modelle sind aber auch als Linkshänder-Ausführungen erhältlich, die dann von links nach rechts schneiden.

Sensenwurf

Zum Führen der Sense wird ein Holz- oder Metallstiel verwendet, der regional unterschiedlich als „Worb“, „Wurf“, „Sensenbaum" bezeichnet wird. Die Länge richtet sich vorwiegend nach der Körpergröße des Benutzers und dem Einsatzgebiet der Sense.[1] Der Sensenbaum kann gerade oder s-förmig geschweift ausgeführt sein. Im Abstand von 57- 64cm sind am Stiel zwei rechtwinklig abstehende Griffe angebracht, der vordere Griff ist dabei meist an einer L-förmigen Verlängerung angebracht, um durch den dadurch entstehenden Neigungswinkel ein entspanntes und ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen. Der hintere Griff ist meist direkt am Sensenwurf angebracht. Je nach Region kommen sehr verschiedenen Techniken und Werkstoffe bei der Ausführung der Griffe zur Anwendung. Am unteren Ende wird der Sensenbaum mit dem Sensenblatt verbunden. Bei der in Mitteleuropa üblichen Befestigungsweise wird die Hamme des Sensenblattes mit den Madenschrauben des Sensenringes von unten gegen den Wurf bzw. dessen Beschlagblech geklemmt; eine gewisse Grundposition wird durch die von der Hamme aufragende Warze erreicht, die in einem entsprechenden Loch im Wurf oder Beschlagblech einrastet. In der Schweiz ist vorwiegend die Patent-Hamme von der Firma Sahli im gebrauch. Diese Befestigungsart erlaubt, mittels Schraubenschiene und drei Löchern im Beschlagblech, die Einstellung des Winkels zwischen Blatt und Worb. Eine ältere Befestigungsart nutzt einen Metallring und einen Holzkeil.

Fertigung

Hochwertige Sensenblätter werden in einem sogenannten Hammerwerk von Hand geschmiedet. Auf die Fertigung von Sensen spezialisierte Hammerwerke werden auch Sensenhammer genannt. Bei der Herstellung werden vom Rohmaterial („Sensenbröckl“) bis zum fertigen Blatt oft über 20 Arbeitsschritte und mehrere „Hitzen“ (erneutes Aufheizen des Werkstückes auf Schmiedetemperatur) benötigt.[7] Es sind auch billige Sensenblätter, vorwiegend in Baumärkten, erhältlich, die lediglich maschinell gestanzt und gewalzt oder in stark vereinfachten Schmiedeverfahren ohne besonderen handwerklichen Anspruch geformt sind („halbgeschmiedet“) und dadurch nicht die Mähleistung, Schnitthaltigkeit und Lebensdauer eines guten handgeschmiedeten Sensenblattes erbringen. Oftmals sind die Schneiden solcher Billigsensen so dick ausgeschmiedet, dass ein Dengeln nicht möglich ist, da die Schneide zu dick zum Kaltverformen ist oder aufgrund der Sprödheit Risse entstehen.

Quelle: Wikipedia